Neuartige GOX-Analyse beweist höchste Qualität der rheinischen Imkereien
Zum Verbandsjubiläum anlässlich des 175-jährigen Bestehens hatte der Imkerverband Rheinland e.V. nach etlichen Jahren Pause wieder eine Honigprämierung ins Programm genommen. Die 175 Lose zur Teilnahme waren innerhalb weniger Stunden ausverkauft, sodass der Vorstand kurzfristig entschied, weitere Lose nachzuschießen, um die Nachfrage zu befriedigen.
Zur Prämierung fanden sich rund 150 Imkerinnen und Imker in Mülheim-Kärlich ein, um ihre Urkunden in Empfang zu nehmen. Der feuchte Frühling hatte bei in einigen Völkern offenbar für einen Honig mit einem hohen Wassergehalt gesorgt. Eine ganze Reihe von Honigen fiel deswegen aus der Wertung. „Solche Werte kennen wir aus den vergangenen Jahren nicht“, sagte Jörg Sterling, Obmann für Honig und Marktfragen, in seiner Einführung. Die Landwirtschaft habe unter den extremen Bedingungen gelitten, die Apfelernte sei beispielsweise zur Hälfte ausgefallen. Umso bemerkenswerter sei es, dass es trotz der ungünstigen Wetterlage viele Imkereien geschafft hätten, einen exzellenten Honig einzureichen. Die mit Gold ausgezeichneten Honige hätten im Schnitt einen Wassergehalt von nur 15,8 Prozent aufgewiesen. Der Schnitt aller eingereichten Honig lag bei 17,3 Prozent – also noch deutlich unter der Empfehlung des Deutschen Imkerbund für Echten Deutschen Honig.
Fünf Vorträge im Rahmenprogramm rundeten die Veranstaltung ab. Stefan Kawohl, Jörg Brücher und Frank Möllmann trugen jeweils über die Honigvermarktung vor und gaben spannende Einblicke in ihre Konzepte, den Honig zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern zu bringen. Dass Imkerinnen und Imker mit der Zeit gehen, war in Ihren Ausführungen deutlich zu erkennen. Daniel Herrmann von IVR-Geschäftsstelle warf einen Blick zurück auf die 175-jährige Geschichte des Imkerverband Rheinland.
Ein besonderer Leckerbissen im wahrsten Sinne des Wortes war der Vortrag von Tobias Kamp zur sogenannten GOX-Analyse. 50 zufällig ausgewählte Honige aus der Prämierung hatte der Verband in seinem Labor auf die Enzymaktivität untersuchen lassen. Die Glucoseoxidase (GOX) ist Teil des Immunsystems der Bienen und hat eine antibakterielle Wirkung. GOX-Honig wird auch als europäische Alternative zum gehypten Manukahonig bezeichnet. Die Ergebnisse, die Kamp vorstellen konnte, seien auch für ihn selbst eine Überraschung gewesen. 80% der Honige hätten eine GOX-Aktivität besessen, was ein außergewöhnlich guter Wert sei. Dabei seien sogar Ergebnisse von mehr als 250 nmol/min*g erreicht worden. Das Fazit des Laborchefs: Seine Ergebnisse bestätigen die außergewöhnlich hohe Qualität des Honigs aus dem Rheinland.
Falls Sie mehr über GOX-Honig erfahren möchten, können Sie den Vortrag hier noch einmal nachlesen.
Am Ende der gelungenen Veranstaltung überreichte der stolze Honigobmann den preisgekrönten Imkerinnen und Imkern ihre Urkunden. Ein Ausblick für das kommende Jahr gab es ebenfalls: Nach dem großen Erfolg plant der Imkerverband Rheinland eine Wiederholung der Honigprämierung für seine Imkerinnen und Imker.