Highlife beim Bienenwachsworkshop im Museum in Bensberg im Oktober: Bienenwachstücher, Bodybutter, gerollte Kerzen, Creme und Lippenpflege wurden mit Hingabe hergestellt. Full House, große Begeisterung bei Klein und Groß. Dank an Kristina Scheuer, Ulla Hermes, Jens Buhlke und Uta Henriksen.
Die diesjährige Herbstveranstaltung des KIV Kleve fand am 25.10.2025 in Goch statt. Auf dem Programm stand ein Vortrag zum Thema „Dunkle Biene“. Hierzu konnte der Vorsitzende Georg Kersten den 2. Vorsitzenden des Bundesverbandes Dunkle Biene, Johannes Peter aus Sachsen, begrüßen. Johannes Peter erläuterte den circa 50 Zuhörenden zunächst die Herkunft und einstige Verbreitung der Dunklen Biene in Europa sowie deren Niedergang in fast allen Regionen. Diese fanden durch Hybridisierung und Zucht neuer Rassen statt, so dass heute nur in kleinen Schutzgebieten noch reine Populationen zu finden sind.
Er betonte ausdrücklich, sein Anliegen über den Bundesverband und den wenigen Landesverbänden in die Fläche zu bringen. Johannes Peter stellte die Vorzüge der Dunklen Biene (angepasstes Brutverhalten zur Tracht, Sanftmut, geringere Volksstärke/somit weniger Futterbedarf/somit nahezu gleiches Verhältnis von Ertrag zu Unkosten wie bei den verbreiteten Rassen) dar. Er konnte deutlich machen, dass es dem Bundesverband auf die Reinzucht ankommt, womit auch eventuelle Nachteile in Kauf genommen werden, da hier keine Leistungszucht betrieben werden soll.
Problematisch gestaltet sich jedoch hierzu die Einrichtung von Schutzzonen, und somit ist eine Vermischung mit anderen Rassen nicht immer zu vermeiden. Das aktuelle Zuchtmaterial ist zur Verbreitung in der Fläche bestens geeignet, da Johannes Peter einen Genpool aus verschiedenen Zonen Europas vorhält und somit hinsichtlich der Inzuchtproblematik gut aufgestellt ist.
Seine vor allem positiven Erfahrungen konnten Imkerkollegen des IV Rees, die als kleine Gruppe bereits auf die Dunkle Biene umgestiegen, sind durch Schilderung der eigenen Erkenntnisse bestätigen. Die Fragen aus der Zuhörerschaft konnten ausführlich beantwortet werden.
Bienenzuchtverein Bergisch-Gladbach baut Expertise aus
Im Jahr 2025 haben zwei unserer Vereinsmitglieder erfolgreich die Ausbildung zur Honigsachverständigen am Bieneninstitut Mayen abgeschlossen. Die umfangreiche Schulung umfasste insgesamt acht Fortbildungstage und vermittelte fundiertes Wissen zu den Themen Lebensmittelhygiene, Honiggewinnung, Verarbeitung sowie zur Bewertung von Honigqualität gemäß den Vorgaben des Deutschen Imkerbundes (D.I.B.).
Ein zentraler Bestandteil der Ausbildung ist das Verständnis für die biochemischen Prozesse im Honig – insbesondere die Rolle enzymatischer Aktivitäten, die nicht nur Einfluss auf Geschmack und Viskosität, sondern auch auf die langfristige Lagerfähigkeit des Honigs nehmen. Darüber hinaus wurden sensorische Grundlagen besprochen, um Honige systematisch und objektiv beurteilen zu können.
Ziel dieser Qualifikation ist es, Jungimker:innen innerhalb des Vereins praxisnah zu begleiten – sei es bei der Ernte, der sachgerechten Lagerung, der Etikettierung nach den rechtlichen Vorgaben oder der Einhaltung von Hygienestandards. Gleichzeitig stehen unsere frisch ausgebildeten Honigsachverständigen als kompetente Ansprechpersonen zur Verfügung, wenn es um die sensorische Bewertung und Vermarktung geht.
Ergänzend dazu fand nun eine eintägige Fortbildung zur Honigsensorik und Sortenbestimmung in Duisburg statt, die von unserer Imkerin Daniela Graß organisiert wurde. Als Referent konnte Jörg Sterling, Honigobmann und ausgewiesener Experte für Honiganalytik und Sensorik, gewonnen werden.
Der Seminartag begann mit einer Selbstwahrnehmungsanalyse der gustatorischen Grundqualitäten: süß, sauer, salzig, bitter – und wurde ergänzt durch olfaktorische Proben, mit denen die Teilnehmenden ihre Geruchswahrnehmung testen konnten. Dabei wurde schnell deutlich, wie individuell das sensorische Empfinden ausfällt – eine wichtige Erkenntnis für jede künftige Honigbeurteilung.
Im Zentrum des Seminars stand die Verkostung und Differenzierung verschiedener Sortenhonige. Begonnen wurde mit Rapshonig – als einer der sensorisch am leichtesten identifizierbaren Sortenhonige – gefolgt von Lindenblüten-, Sonnenblumen- und Löwenzahnhonig. Auch seltenere Honige wie Fenchelhonig und Strandfliederhonig wurden verkostet und mithilfe eines Aromarades sowie strukturierter Verkostungstabellen analysiert. Dabei wurde besonders auf Textur, Kristallisationsverhalten, Mundgefühl (z. B. samtig, cremig, bröselig) sowie auf die Aromenwahrnehmung geachtet.
Den Abschluss bildete die sensorische Einordnung des eigenen Honigs: Die Teilnehmenden hatten Proben ihrer letzten Ernte mitgebracht und bewerteten diese gemeinsam hinsichtlich ihrer Blütenherkunft. Diese Übung schärfte nicht nur das eigene Empfinden, sondern veranschaulichte auch, wie vielfältig regionale Trachtverhältnisse und Standortbedingungen den Honig prägen.
Ein herzlicher Dank geht an Jörg Sterling (www.urban-melli.de) für seine fachlich fundierte, praxisnahe und humorvolle Art der Vermittlung. Ein ganz besonderer Dank geht an unser Vereinsmitglied Daniela Graß für die umsichtige Planung und Organisation dieses lehrreichen Tages.
„Die Schaffung von Lebensräumen für gefährdete Wildbienen trotzt dem Artensterben und hilft der Natur. Interessierte werden von Imker*innen zur Haltung von Honigbienen und zur Produktion von Honig beraten und sensibilisieren für die komplexen Zusammenhänge des Ökosystems, denn ‚wir können nur schützen, was wir auch kennen‘.“ So lautete die Begründung der Jury des Kölner Umweltschutzpreises.
„Wir freuen uns über die Entscheidung der Jury und die Wertschätzung unserer Aktivitäten und ‚Wilden Imker‘-Projekte rund um die Themen Artenschutz und Biodiversität und danken allen, die uns tatkräftig unterstützen“, heißt es beim so geehrten Verein.
Der Umweltschutzpreis wird mit einem Preisgeld von 10.000 Euro in zwei Kategorien vergeben. Er belohnt das besondere Engagement, Projekte zu entwickeln oder zu betreuen, die zur Erhaltung der natürlichen Lebensbedingungen, zur Verbesserung der Umweltsituation und einer nachhaltigen Entwicklung in Köln beitragen. In diesem Jahr wurden 34 Projekte eingereicht.
Der Kölner Imkerverein von 1882 e. V. gehört mit seinen knapp 500 Mitgliedern zu den größten Imkervereinen Deutschlands und unterstützt Imkerinnen, Imker, Nicht-Imkerinnen und Nicht-Imker mit Informationen, Vorträgen und praktischen Hilfen. Außerdem engagieren sich die Bienenfreundinnen und Bienenfreunde für den Schutz von Wild- und Honigbienen und bieten in der Schwarmsaison ihre Unterstützung beim Schwarmfang an. In Finkens Garten pflegt der Verein eigene Bienenvölker und bietet dort im Bienenhaus den Verkauf von Honigen aus den Kölner Veedeln an.