Produktionsstraße mit dem Imkerhonigglas bei WECK.

IVR stellt Versorgung mit Honig-Gebinden sicher

Lage bei WECK weiter unklar / Eigenes Etikett für eine unterbrechungsfreie Honig-Vermarktung

Vergangene Woche hat die Fa. Firma J. WECK GmbH & Co. KG vorläufige Insolvenz beantragt. Im Ergebnis geht es um die Zukunft vom D.I.B.-Einheitsglas, einer der Kernmarken vom Deutschen Imkerbund e.V. Legt man die Zahlen des jüngsten Geschäftsberichtes zugrunde, steht ein nicht unerheblicher Teil der D.I.B.-Einnahmen im wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb in Zusammenhang mit dem Einheitsglas (Lizenzen, Gewährverschlüsse, Deckel).
Bereits vor 15 Jahren hat der Imkerverband Rheinland e.V. (IVR), initiiert durch Marianne Kehres und Udo Schmelz, ein Neutralglas-Logo unter dem Dach des D.I.B. gefordert. Leider hat sich bis heute keine Mehrheit in den Landesverbänden für einen solchen Schritt gefunden. So hieß es immer, „ein Neutralglas-Logo im Hause D.I.B. schwäche die Marke“. Als Mitglied im Arbeitskreis „Marke“ hat sich der IVR in den vergangenen drei Jahren dafür starkgemacht, die Marke gefühlvoll zu innovieren oder zwischen Einheitsglas und Neutralglas ein gemeinsames verbindendes Element zu kreieren. Bislang gab es noch kein mehrheitsfähiges Ergebnis. Dabei ist die Nutzerakzeptanz für das Einheitsglas in den vergangenen Jahren durchschnittlich unter 50% gesunken.
Uns erreichen erste Meldungen, dass Händler das Einheitsglas nicht mehr liefern können. Wegen des anstehenden Weihnachtsgeschäfts beobachten wir diese Entwicklung mit Sorge. Wir als Imkerverband Rheinland e.V. wollen unsere Imkerinnen und Imker keinesfalls hängen lassen. Aus diesem Grund haben wir ein IVR-Etikett entwickelt, das Imkerinnen und Imker online ausfüllen und herunterladen können. Die Druckdaten bieten wir zum Selbstausdruck am heimischen PC oder als Druckdaten für Druckereien an. Das IVR-Etikett enthält alle lebensmittelrechtlichen Pflichtangaben in der vorgeschriebenen Größe. Die freibleibende Fläche auf dem Glas können Imkereien dafür nutzen, Angaben zu ergänzen, die die einzigartigen Eigenschaften ihres Honigs herausstellen. Auch die Anbringung eines QR-Codes ist problemlos möglich. Das IVR-Etikett ist grundsätzlich für alle handelsüblichen Gläser geeignet, die vorgeschriebene Gewichtsangabe lässt sich individuell anpassen.
Je nach Inanspruchnahme dieses Etiketts ist es vorstellbar, dass wir im Hause Imkerverband Rheinland e.V., flankierend mit Marketingaktivitäten, eigene Qualitätsrichtlinien oder beispielsweise eine neuartige Honigprämierung für 2024 nachschieben. Der Verbraucher wünscht sich erstklassige, unverfälschte Qualität aus der Region. Und unsere regionalen Imkereien liefern dies.
Dieses neue Neutralglas-Etikett steht nicht in Konkurrenz zum D.I.B.-Gewährverschluss. Das IVR-Etikett umfasst kein Zertifizierungssystem, wie es unser eigener Dachverband - der Deutsche Imkerbund - anbietet. Als regionaler Imkerverband vertreten wir allerdings die Interessen von 13.000 Imkerinnen und Imkern. Es gehört zu unserem Auftrag, dass wir jederzeit sicherstellen, dass unsere Mitglieder ihren Honig in einem rechtssicheren Gebinde abfüllen können. Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten, dass Sie bei einer regionalen Imkerei einen qualitativ hochwertigen Honig erwerben können.
Dass beim IVR der Honig im Mittelpunkt steht und nicht die Verpackung, ist übrigens nicht neu: Bereits 1901 unterhielt der IVR ein Einheitsglas. Um 1930 gab es zudem in Krefeld eine Einkaufsgenossenschaft unter dem Namen „Rheinland-Honig“. Beides war damals nötig, um sowohl die Imkerschaft als auch die Verbraucherinnen und Verbraucher vor verfälschten und importierten Honig zu schützen, der seinerzeit massenhaft zu Dumpingpreisen in den Handel kam.
100 Jahre danach stehen wir erneut vor ähnlichen Schwierigkeiten. Die EU berichtet über Honigfälschungen im großen Stil. Wir dürfen es nicht zulassen, dass uns in dieser Phase unser Glas abhandenkommt. Mit dem IVR-Etikett bieten wir eine Ausweichmöglichkeit an, die dabei helfen soll, dass die Wahl im Handel auf ein Naturerzeugnis aus Deutschland fällt.
Am gestrigen Abend trafen sich 13 der 19 im D.I.B. organisierten Landesverbände und Teile des Präsidiums zu einer kurzfristig durch den D.I.B. einberufenen Online-Schalte. Thema: Verfügbarkeit des D.I.B.-Einheitsglases. Die Interessen des D.I.B. werden durch einen Fachanwalt vertreten. Der Insolvenzverwalter von WECK beabsichtigt, im Juli Einheitsgläser in Auflagenhöhe der vorliegenden Großhändler-Bestellungen zu produzieren. Eine verlässliche Aussage zur zukünftigen Einheitsglas-Verfügbarkeit kann er nicht machen.
Werte Imkerkolleginnen und Imkerkollegen, wir hoffen, dass wir Ihnen/Euch die Brisanz der Situation um die Verfügbarkeit von Einheitsgläsern etwas näher gebracht haben. Auch hoffen wir, dass der D.I.B. aus dieser Krisensituation ein wirksames Management entwickelt, damit wir auch zukünftig sorgenfrei einem der schönsten Hobbys der Welt nachgehen können.
Das Online-Werkzeug zum Erstellen der IVR-Etiketten beabsichtigen wir bis spätestens Mitte Juli auf unserer Homepage einzubinden. Wir werden Sie darüber kurzfristig informieren.

Unser Jungimkernden brechen nach Slowenien auf

IVR wünscht viel Erfolg bei der Weltmeisterschaft der Jugendimkereien

Die Sachen sind gepackt, die Ausrüstung steht bereit: Für Dana Gronau (15 J.), Arne Geschke (15 J.) und David Schwabke (15 J.) geht es nun zusammen mit Ihrer Betreuerin Fiona Fleßer ins slowenische Ivančna Gorica. Dort findet die Endausscheidung des International Meeting of Young Beekeepers statt. "Wir beim Imkerverband Rheinland sind wahrscheinlich alle viel aufgeregter als unsere coolen jungen Leute, die schon in Rostock beim nationalen Wettbewerb eine erstklassige Leistung abgeliefert haben. Alles, was jetzt noch kommt, ist das Sahnehäubchen", sagt Dirk Franciszak, der 1. Vorsitzende des IVR. 13.000 Imkerinnen und Imker sowie rund 3,5 Milliarden Honigbienen aus dem Rheinland drücken fest die Daumen, dass unser Team den Pott nach Hause bringt. Viel Spaß und viel Erfolg in Slowenien.
Im Bannen 38-54
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