Rundschreiben 01 aus 10|2023

Liebe Imkerinnen und Imker,

es wird kalt, nass und herbstlich. Für uns Imkernde ist das der willkommene Anlass, die Arbeit für unsere Imkereien in Innenräume zu verlegen. 45 von Ihnen haben sich beispielsweise in den vergangenen Wochen durch umfangreiches Lernmaterial gearbeitet. Andere sind nach Mayen gefahren, um an einer Außerordentlichen Vertreterversammlung teilzunehmen. Wieder andere waren für Sie in Dresden, um mit dem Deutschen Imkerbund die Zukunft der Imkerei zu diskutieren. Dies und mehr lesen Sie in diesem Rundschreiben.
Wenn Sie mit der Lektüre fertig sind, genießen Sie die hoffentlich noch schönen Herbsttage, in denen Ihre Bienenvölker Sie wohl in Ruhe lassen dürften - und umgekehrt.

Herzliche Grüße
Ihr Imkerverband Rheinland e.V.

42 neue BSV für das Verbandsgebiet

Im Imkerverband Rheinland e.V. gibt es 42 neue Bienensachverständige. Die Prüfungskommission um Amtstierarzt Dr. Arndt Vossen, BSV-Obmann Ulrich Schnitzler und FBI Chef Dr. Chistoph Otten fühlte allen Kursteilnehmenden auf dem Gelände des Stiepeler Verein für Heimatforschung in Bochum auf den Zahn. In Kleingruppen mussten alle beweisen, dass sie in den vergangenen Wochen die Grundlagen der BSV-Ausbildung verstanden und verinnerlicht hatten. Derweil kümmerten sich der 1. Vorsitzende Dirk Franciszak, der 2. Vorsitzende Tobias Heinen und Dr. Pia Aumeier bei teilweise strömendem Regen um den praktischen Anteil der umfangreichen Prüfung.
"In diesem Jahr hat sich eine wirklich engagierte Gruppe zusammengefunden. Alle Prüfer haben übereinstimmend festgestellt, dass das Niveau ausgesprochen hoch war", freute sich Franciszak. Das Engagement sei umso höher zu bewerten, als dass der Kurs aufgrund der fehlenden Landesförderungen auf Selbstzahlerbasis stattfand. Außerdem richtete der Imkerverband Rheinland e.V. die Schulung erstmals auf seiner neuen Lernplattform IVR-AKADE.ME aus. Eine zusätzliche Hürde für alle Teilnehmenden, die diese aber offensichtlich locker überspringen konnten.
"Nach dem Kurs ist vor dem Kurs. Ich freue mich jetzt schon auf das kommende Jahr", sagte BSV-Obmann Ulrich Schnitzler zum Abschluss. Die Termine dazu wird der Imkerverband Rheinland e.V. in den kommenden Wochen auf der Internetseite veröffentlichen.
Allen neuen BSV wünschen wir viel Erfolg bei der Beratung und Unterstützung unserer Imkernden im Verband. Und wir drücken die Daumen, dass es nie zu einem Ernstfall an der AFB-Front kommen wird.

Umfrage zur Situation der Honigvermarktung

In der jüngsten Ausgabe des D.I.B. AKTUELL berichtete D.I.B.-Präsident Torsten Ellmann von einem Gespräch mit dem Vorsitzenden des Honigverbandes. Dabei habe dieser die Beobachtung wiedergegeben, dass die Discounter die Preise für Honig um 15 % gesenkt und gleichzeitig die Honigregale verkleinert hätten.
Für den Imkerverband Rheinland-Pfalz e.V. ist das ein Anlass, eine Umfrage zur Situation der Honigvermarktung in Deutschland zu veröffentlichen. Auf diese Weise möchte sich unser Schwesterverband einen Einblick davon verschaffen, wie die Lage bei den Imkereien ist, um daraus Schlussfolgerungen für die Positionierung bei der Neufassung der EU-Honigrichtlinie zu ziehen.
Im Imkerverband Rheinland e.V. unterstützt dieses Vorhaben gerne und bittet um rege Beteiligung an der Umfrage.

AVV nicht beschlussfähig

Die fristgerecht für den 30. September 2023 einberufene Außerordentliche Vertreterversammlung (AVV) in Mayen war leider nicht beschlussfähig. Im Vorfeld hatten sich bei der Geschäftsstelle zwar ausreichend Kreisverbände für die Teilnahme angemeldet, doch bedauerlicherweise erschienen am Tag der Veranstaltung nicht alle. So mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ohne die Möglichkeit für eine Beschlussfassung wieder abreisen. Der Imkerverband Rheinland e.V. hat nun noch einmal für den 18.11.2023 zu einer Außerordentlichen Vertreterversammlung geladen. Im zweiten Anlauf ist die Beschlussfähigkeit laut Satzung unabhängig von der Anzahl der anwesenden Vertreterinnen und Vertreter gegeben.
Zwei wichtige Themen stehen auf dem Programm: Zum einen hat das Amtsgericht aus formalen Gründen die jüngste Satzungsänderung abgelehnt. Die Außerordentliche Vertreterversammlung muss deswegen einer Textanpassung zustimmen, damit die Satzung in Kraft treten kann. Außerdem steht eine Anpassung der Verbandsbeiträge zur Diskussion, die seit 2009 unverändert sind. Der Imkerverband Rheinland e.V. hat in den vergangenen Wochen bereits die Kreisvorsitzenden über die Pläne zur Beitragsanpassung informiert. Wer sich dafür interessiert, kann auf YouTube ein Video mit einer Präsentation schauen, in der die Lage geschildert wird. Bitte klicken Sie dazu auf das nachfolgende Bild:
youtube 

Verband muss weiterhin den Haken für den Honigkurs setzen

Bei der Vertreterversammlung des Imkerverband Rheinland e.V. im März hatte der Kreisimkerverband Neuwied beantragt, dass die Vereine wieder das Recht erhalten, in der Mitgliederverwaltung den Honigkurs für Mitglieder einzutragen. Dieses Merkmal bildet die Voraussetzung dafür, dass Mitglieder Gewährverschlüsse im Shop des Deutschen Imkerbundes bestellen können. Dies war bei der Einführung der Mitgliederverwaltung zunächst möglich, wurde wegen Bedenken der Landesverbände aber nachträglich widerrufen.
Der Imkerverband Rheinland e.V. hat bei der jüngsten Vertreterversammlung des Deutschen Imkerbundes in Dresden den Antrag gestellt, wieder zur ursprünglichen Regelung zurückzukehren. Leider hat die Mehrheit der Vertreterversammlung diesen Antrag abgelehnt. Es bleibt also dabei, dass nur die Geschäftsstelle in Mayen den Honigkurs in der Mitgliederverwaltung eintragen kann.
Wenn Sie einen Honigsachkundekurs absolviert haben und dieser nicht in der Mitgliederverwaltung eingetragen ist, senden Sie der Geschäftsstelle bitte eine entsprechende E-Mail und fügen Sie einen Nachweis für den bestandenen Honigsachkundekurs bei. Gerne können Sie auch das Online-Formular im Formular-Center auf unserer Homepage verwenden.

Keine guten News zur Vespa Velutina

Die asiatische Hornisse Vespa Velutina scheint unser Verbandsgebiet weitgehend bevölkert zu haben. Große Teile unserer Karte, die wir auf unserer Homepage pflegen, sind inzwischen rot, weil uns aus den entsprechenden Landkreisen verlässliche Sichtungen gemeldet worden sind.
In den kommenden Tagen wird der Imkerverband Rheinland e.V. sich in dieser Sache auch an die Politik wenden. "Es ist überhaupt nicht einzusehen, dass sowohl die Politik als auch die zuständigen Behörden die Imkerinnen und Imker bei der Bekämpfung der Vespa Velutina in die Pflicht zu nehmen", sagt Dirk Franciszak, 1. Vorsitzender des Imkerverband Rheinland e.V. Imkerinnen und Imker stünden dafür, sich um empfindliche Insekten und ihren bedrohten Lebensraum behutsam zu kümmern. Die Bekämpfung einer invasiven Art sei eine klare Aufgabe der Behörden. Experten aus der Imkerei könnten im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit Rat und Tat zur Seite stehen, aber das Problem werde sich nicht lösen lassen, wenn die Politik das Problem nicht endlich erkenne und anfasse.
Derweil berichtet die Aachener Zeitung über einen traurigen Fall, bei dem ein ganzes Bienenvolk der Vespa Velutina zum Opfer gefallen sein soll. Zwar liefert der Artikel keinen Beweis für die Ursache, aber es ist bedauerlich, dass die Imkerei nun mit solchen Meldungen Schlagzeilen macht.D

Offener Brief an Cem Özdemir

Die vier Imkerverbände aus Rheinland-Pfalz haben sich Hilfe suchend an den Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, gewendet. In einem "Offenen Brief zur Notlage der Imkerei“ verweisen die vier Vorsitzenden auf die angespannte Lage der Imkerei, die unter anderem dadurch verursacht wird, dass verfälschter Honig zu Dumping-Preisen nach Deutschland importiert wird. So verweisen die Verbände auf eine EU-Studie, die zu dem Schluss kommt, dass 46 Prozent des importierten Honigs gepanscht sind.
Wer den genauen Wortlaut des Briefs nachlesen möchte, kann das auf unserer Homepage tun. Eine Antwort aus dem Bundesministerium steht derzeit noch aus.
Im Bannen 38-54
D-56727 Mayen
info@imkerverbandrheinland.de
V.i.S.d.P. Dirk Franciszak
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